DER SANDMANN

In dem 1816 erschienen romantischen Schauermärchen von E.T.A. Hoffmann erhält der junge Dichter Nathanael Besuch vom Wetterglashändlers Coppola, in dem er einen gewissen Coppelius zu erkennen glaubt. Diese düstere Figur hatte Nathanaels Vater regelmäßig besucht, um mit ihm alchemistische Experimente durchzuführen, bei denen der Vater unter mysteriösen Umständen gestorben ist.

Aufgewühlt erzählt Nathanael seiner Verlobten Clara von seinen wiederkehrenden kindlichen Ängsten, doch Clara kann ihn zunächst beruhigen und ihm klar machen, dass es sich bei Coppola und Coppelius um eine Verwechslung handeln müsse.

Nathanael zieht zum Studium in eine andere Stadt. Dort lernt er Olimpia, die Tochter des berühmten Professors Spalanzani, kennen, die ihm als perfekte Frau erscheint. Er verliebt sich in Olimpia, liest ihr seine Gedichte vor, und vergisst dabei seine Verlobte.

Als er entdeckt, dass es sich bei Olimpia um einen leblosen Automaten handelt, treibt ihn das in den Wahnsinn. Zurück aus der Irrenstadt entdeckt er in der Menschenmenge Coppelius/Coppola und stürzt sich vom Ratsturm in den Tod.

In ihrer Neubearbeitung des Stoffes erzählen „Naked lunch“-Mastermind Oliver Welter und Regisseur Bernd Liepold-Mosser die romantische Gruselgeschichte als modernes Pop-Musical. Sie ziehen dabei Verbindungen zu heutigen Themen wie dem Zusammenleben mit Robotern, der Bedeutung künstlicher Intelligenz und der Suche nach einer Überwindung des Todes.

Mit im Team sind das Schauspiel-Ensemble des TAG-Wien, die Musiker Alf Pehertsdorfer und Boris Hauf, die Berliner Ausstatterin Karla Fehlenberg, Choreografin Petra Kreuzer und der slowenische Videokünstler Tomislav Gangl.

Das Projekt ist eine Kooperation von Flying Opera mit dem TAG-Wien.